erstellt am 25. Oktober 2013
1578-1644 | Nach amtlichen Belegen hat es damals Männer und Frauen gegeben, die mit den damaligen kirchlichen und o brigkeitlichen Zwangsordnungen nicht einverstanden waren. Nach ihrem Bibelverständnis durfte man so nicht mit den Menschen umgehen. Hin und her in den Häusern und am Geiststein traf man sich zu den Gottesdiensten. Und wegen ihrer Taufpraxis hat man sie die "Täufer" genannt. Es sollen meist angesehene rechtschaffene Bürger gewesen sein die nur mit ernst Christen nach biblischem Vorbild sein wollten. Nach dem damaligen Obrigkeitsdenken war für dieses freiheitliche Gedankengut, auch wenn es aus der Bibel stammte, kein Platz. Verfolgungen und Ausweisung war die harte Folge. Endgültig untergegangen ist diese Ära der Täuferbewegung im Elend und in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Ab dem Jahre 1850 lebte das Gedankengut der Täuferbewegung wieder neu auf. Nun beginnt auch die offizielle Geschichte unserer Gemeinde: |
1879 | Die Baptistengemeinde Urbach wird im Urbacher Schloss mit 29 Mitgliedern gegründet. (Protokollbuch ist vorhanden). |
1883 | Die Gemeinde versammelt sich im Schäferhaus im Kelterweg. Eine Sonntagschule (so hieß damals der Kindergottesdienst) wird gegründet. |
1900 | Die Gesamtgemeinde Backnang - Urbach mit Prediger Hangartner wird gegründet. |
1909 | Am Sonntag, 21. November, Einweihung der Kapelle in der Gartenstraße 20 |
1926 | Die Remstalgemeinde Urbach - Schorndorf - Endersbach wird gegründet. |
1945 | 12 Bethel Diakonissen kommen als Flüchtlinge nach Urbach. Viele Gemeindeglieder aus den Ostgemeinden kommen dazu. Die 1. Jugendkonferenz findet in der Espachhalle statt. |
1950 | Die Kapelle wird erweitert und hat nun 200 Sitz- und 20 Chorplätze. |
1956 | Die Baptistengemeinde Urbach wird selbständig. Prediger Manfred Arendt wird erster Pastor. Er betreut noch zusätzlich die Zweiggemeinden in Welzheim und Heubach, die zu Urbach dazugehören. |
1968 | Überlegungen zum Bau eines Altenheimes in Urbach unter Pastor Frerich Hokema. Die Täufergedächtnistafel am Geiststein wird angebracht. |
1971 | Das Nachbarhaus Marktweg 17 wird erworben. |
1973 | Unsere Jugendgruppe eröffnet das Dritte Welt Café. |
1977 | Erste Überlegungen über einen Kapellen-Neubau. Eine große Frage bewegt uns: Brauchen wir einen anderen Standort? |
1995 | Das Nachbarhaus Marktweg 11 wird erworben. Die Zweiggemeinde Heubach wird selbständig. |
1996 | Die Zweiggemeinde Welzheim wird selbständig. Intensive Planungen zum Neubau eines Gemeindezentrums und dessen Umsetzung mit den Architekten Andreas Löffler, Karlsruhe, und Sigrun Gerst beginnen. |
1999 | Einweihung des Gemeindezentrums am Sonntag, 21. November, genau 90 Jahre nach Einweihung der ersten Kapelle. |
2004 | 125 jähriges Gemeindejubiläum und Start in Zukunft unter dem Motto "Baustelle Gemeinde". Welche Fülle und Vielfältigkeit an geistlicher Substanz verbirgt sich hinter diesen vorgenannten Jahreszahlen. Noch nicht genannt sind dabei die Chroniken vom Gemischten Chor, Männerchor und Posaunenchor. Was ist an Umbrüchen über diese Gemeinde gegangen. In 125 Jahren: 5 Währungsumstellungen und Inflationen, Kaiser- und Königreiche, Weltkriege mit bedingungsloser Kapitulation, Demokratie, Wiedervereinigung. Wir können nur Staunen, dass es diese Gemeinde nach allen Widrigkeiten noch gibt. |
Schluß- und Bibelwort: Klagelieder Jeremia 3, Verse 22 + 23
"Die Güte des Herrn ist's, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und seine Treue ist groß".
Diese Gemeindechronik ist ein kurzer Abriss, der anlässlich des 125-jährigen Gemeindejubiläums am 31. Oktober 2004 von den Autoren vorgetragen wurde.